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Auf der Suche nach Informationen: Was kann ich glauben?
Der erste Schritt zu Informationen im Netz ist in den meisten Fällen die Nutzung einer Suchmaschine.
Wenn sie Schmerzen haben oder einen neuen Fleck auf der Haut, wenn sie von einer neuen Therapie hören oder nachts nicht schlafen können, fragen viele Menschen weltweit erst einmal „Dr. Google“. Die Bezeichnung „Dr. Google“ meint die Suche nach Gesundheitsinformationen im Internet mithilfe einer Suchmaschine wie zum Beispiel Google. Die Suchmaschine ist immer da, immer wach, und findet immer irgendetwas. Wenn Sie zum Beispiel „Ich habe Kopfschmerzen“ eingeben, meldet Google Ihnen dazu mehrere Millionen Treffer.
Bei solchen Treffern finden Sie Informationen aus sehr vielen verschiedenen Quellen. In diesem Fall zeigt Google Ihnen auf den ersten Ergebnisseiten:
- Artikel von Gesundheitsmedien (wie Apotheken-Umschau oder netdoktor.de) über Kopfschmerzen
- Webseiten von Ärzten, Apotheken, Krankenhäusern und Krankenkassen, die über Kopfschmerzen informieren
- Kopfschmerzvideos auf Plattformen wie YouTube oder TikTok
- Werbung von Pharma-Unternehmen, die Kopfschmerztabletten verkaufen
- Übersetzungen von „Ich habe Kopfschmerzen“ in andere Sprachen wie Englisch oder Polnisch.
Und vieles andere mehr. Wenn Sie auf anderen Wegen suchen, also mit anderen Suchmaschinen wie Bing oder DuckDuckGo, bekommen Sie andere Ergebnisse – und noch einmal ganz andere, wenn Sie bei Händlern suchen, also etwa einer Online-Apotheke, bei Vergleichsportalen oder bei einem Online-Lexikon wie Wikipedia.
So gut wie alle dieser Suchergebnisse haben etwas mit Kopfschmerzen zu tun. Aber bei keinem der Ergebnisse können Sie sicher sein, dass das, was dort beschrieben oder empfohlen wird, etwas mit Ihren Kopfschmerzen zu tun hat. Außerdem sind gerade unter den ersten Ergebnissen häufig gekaufte Werbeanzeigen. Sie sollten sich also in jedem Fall mehr als die ersten 10 Ergebnisse anschauen.
Welche Informationen sind vertrauenswürdig?
Es gibt zwei Ebenen, auf denen sie Hinweise zur Verlässlichkeit der angebotenen Informationen finden können:
- Die Website insgesamt
- Die Informationen selbst
Bei der Betrachtung der Website sprechen folgende Kennzeichen für Seriosität:
- Es gibt ein Impressum.
- Beiträge auf der Seite enthalten Quellenangaben zu den Informationen.
- Aktualisierungsdaten: Den Beiträgen ist zu entnehmen, wann sie veröffentlicht und gegebenenfalls aktualisiert wurden.
- Namentliche Kennzeichnung: Es ist ersichtlich, wer die Beiträge erstellt hat.
- Keine Pop-ups: Die Website verzichtet auf Einblendungen, mit denen Sie zu weiterführenden Angeboten geleitet werden sollen oder die zur Eingabe Ihrer Kontaktdaten auffordern.
Impressum
Quellenangaben
Aktualisierungsdaten
Namentliche Kennzeichnung
Keine Pop-ups
Im Hinblick auf die einzelnen Aussagen und Informationen können Ihnen folgende Hinweise helfen, die Verlässlichkeit dieser Aussagen zu bewerten:
- Sachlich neutrale Darstellung von Fakten und Zusammenhängen.
- Es ist erkennbar, an wen sich die Information richtet und was das Ziel der Information ist.
- Aussagen sind wissenschaftlich belegt und verfügen über Quellenangaben.
- Abweichende Forschungsergebnisse und/oder Einschätzungen werden erwähnt.
- Die Informationen bieten einen Überblick über verschiedene Möglichkeiten und Ansätze, ohne eine konkrete Empfehlung zu geben.
- Die Informationen enthalten einen Hinweis, dass sie einen Arztbesuch nicht ersetzen und nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden dürfen.
Gesundheitsinformationen werden generell als verlässlich oder auch evidenzbasiert bezeichnet, wenn sie auf Ergebnissen aus wissenschaftlichen Studien und systematisch zusammengetragenen klinischen Erfahrungen basieren.
Quiz
Welche Suchergebnisse finden Sie zum Thema Kopfschmerzen?
(So geht`s: Geben Sie den Begriff «Kopfschmerzen» in Ihre Suchmaschine am Computer oder Smartphone ein und testen Sie, welche Suchergebnisse Sie als erste erhalten.)
- Achten Sie darauf, ob die Suchergebnisse als Werbung oder gesponsort gekennzeichnet sind.
- Ergänzen Sie den Suchbegriff mit anderen Wörtern, z.B. «starke Kopfschmerzen» usw.
- Formulieren Sie den Suchbegriff bzw. Satz um.
- Beobachten Sie, wie sich die Suchergebnisse verändern: Wie viele Suchergebnisse erhalten Sie jeweils? Welche Seiten erscheinen jedes Mal im Werbebereich?